Freitag, 20. März 2009

Die Büchse der Pandora ist geöffnet

Die Büchse der Pandora ist geöffnet! (19.03.2009)

Die Schweiz hat entschieden und damit begonnen den Franken abzuwerten. Briten, Japaner und die USA haben damit begonnen, ihre eigenen Staatsanleihen zu kaufen, indem Sie riesige Mengen an Geld „drucken“. Das ist einerseits ein Währungskrieg, andererseits die Vorstufe zu einer großen Inflationswelle, vielleicht sogar einer Hyperinflation. Warum Währungskrieg? Jeder versucht seine Währung so schnell wie möglich billiger zu machen (abzuwerten). Dadurch werden die eigenen Produkte für ausländische Käufer billiger. Man kann somit den Export und damit die eigene Wirtschaft ankurbeln…auf Kosten der anderen Staaten. Also beginnt ein Wettlauf mit dem Ziel schneller und stärker abzuwerten als die anderen Staaten. Gleichzeitig verlieren die alten Schulden zunehmend an Gewicht, wenn die Kaufkraft des zugrundeliegenden Betrages sinkt. Wenn ich Schulden über 1 Million Dollar habe, ist das viel. Wenn aber ein Brot schon 5 Millionen kostet, ist der Schuldenberg doch sehr überschaubar… (überzeichnetes Beispiel um es anschaulich zu machen). Die Aufkäufe der Staatsanleihen durch die eigenen Notenbanken ist auch ein klares Signal, dass der freie Markt nicht mehr bereit ist, diese zu erwerben, weil er den Staaten nicht mehr vertraut. Wie lange können die Notenbanken das durchhalten? Was würde geschehen, wenn die ersten Notenbanken „aufgeben“ müssten? Ein Schlachtfest auf den Anleihemärkten und ein Kollaps der Währungen.

Der Weg zur starken Inflation, möglicherweise Hyperinflation ist definitiv beschritten. Das Tempo kann sich jetzt jederzeit verschärfen. Man muss raus aus den Währungen und rein in Edelmetalle, Rohstoffe, Immobilien und Aktien. Die Frage ist nur: Kommt es vor der Inflation noch einmal zu einem großen, finalen Einbruch an genau diesen Märkten, oder nicht. Wenn er nicht kommt, müsste man sofort kaufen. Kommt er, hat man zu früh geschossen. Es lässt sich im Moment noch nicht abschließend entscheiden. NOCH deutet vieles auf einen noch bevorstehenden finalen Ausverkauf hin.

Mein aktuell bevorzugtes Szenario:

Noch einige Wochen Seitwärts-/Aufwärtskorrektur zwischen 3600 und 4700 Punkten mit unter Umständen deutlich anziehenden Notierungen. Das kann sich bis ins Frühjahr hineinziehen. Solange wir unter 5200 Punkten bleiben, handelt es sich jedoch nur um eine Korrektur. Darüber beginnt erst der „neutrale“ Bereich.

Danach finaler Abverkauf. Im Moment entsteht Hoffnung, in den nächsten Wochen kann noch Gier hinzukommen. Wenn sich dann durch schlechte Meldungen wieder Enttäuschung breitmacht, folgt der große panikartige Ausverkauf. Die Kapitulation der Anleger und der Märkte, die für das Ende eines Bärenmarktes fast zwingend notwendig ist, und die wir bislang nicht gesehen haben. DAS wären dann definitiv Kaufkurse. Dieses Szenario sieht die Tiefstkurse im Sommer 2009. Danach würde die große Inflationswelle einsetzen.

ABER: Das ist nur ein MÖGLICHES Szenario, wenngleich mein bevorzugtes. Es besteht dennoch jederzeit die Gefahr, dass die Inflationswelle früher beginnt und die Währungen schneller kollabieren, als befürchtet.

Ich vergleiche es mit folgendem Bild: Es ist wie ein Staudamm, hinter dem sich bereits viel zu viel Wasser angesammelt hat. Die ersten Putzbrocken brechen herab, aber noch hält er und am Horizont ziehen große Regenwolken auf, während in den Bergen die Schneeschmelze begonnen hat.

Meiden Sie jetzt auf jeden Fall Dollaranlagen. Der US-Dollar wird meines Erachtens in den nächsten Monaten weiter stark unter Druck geraten. Meiden Sie lang laufende Anlagen wie Festgeld. Denken Sie an ihren Grundstock in Edelmetallen und stehen Sie Gewehr bei Fuß um sich zu gegebener Zeit binnen weniger Tage aus allen „Cash“-Anlagen auf „Anfassbares“ zu stürzen. Dazu gehören hauptsächlich Edelmetalle, Rohstoffe, aber auch Aktien starker Unternehmen als „Produktivkapital“. Immobilieninvestments werden aufgrund der Umsetzungsgeschwindigkeit schwierig. Dazu kommt, dass sich möglicherweise viele Menschen NACH der Krise kein Wohneigentum mehr werden leisten können und die Preise daher (Inflationsbereinigt) keine Freudensprünge machen müssen. Die Immobilienpreise in Deutschland sind auch noch nicht so stark eingebrochen wie in den USA.

1 Kommentar:

  1. Ich bekomme in den letzten Wochen sehr viele Anfragen, was man aktuell tun soll. Hier noch mal der aktuelle „Fahrplan“:

    Es gelten im Prinzip noch immer die gleichen Anlageempfehlungen, die Sie von mir seit nun mehr über 1,5 Jahren kennen. Diese haben sich im wahrsten Sinne als „Goldrichtig“ erwiesen: Tagesgeld und Edelmetalle in physischer Form. Keinerlei Risiko eingehen. Keine Aktien, keine Fonds, und vor allem keine Zertifikate. Keine Unternehmensanleihen und auch keine Staatsanleihen mehr. Hier droht eine Katastrophe. (siehe Artikel Anleiheblase)

    Ich bekomme immer wieder Anfragen „Aber Tagesgeld bringt mir im Moment nur 2% Zinsen!?“ Fragen Sie mal die Aktienbesitzer und Fondssparer in Ihrer Nachbarschaft…und auch diejenigen, die Ende Dezember Aktien gekauft haben, um schnell noch die Abgeltungssteuer zu sparen nach deren Rendite. Es geht noch immer einzig darum kein Geld zu verbrennen. Die Rendite kommt später! Abwarten ! Wenn die Märkte reif sind, werden Sie die Gelegenheit haben Aktien zu Spottpreisen einzukaufen und ein Vermögen zu machen. Wir werden hier rechtzeitig „Feuer frei“ rufen. Zu diesem Zeitpunkt werden diejenigen, die zu früh ein-, oder noch gar nicht ausgestiegen sind kein Pulver zum Schießen mehr haben.

    Also bei aller verständlichen Nervosität: Kühlen Kopf bewahren, Lage nüchtern analysieren und auf den richtigen Moment lauern.

    Zum Thema Gold: Gold ist seit unserer ersten Empfehlung mittlerweile sehr stark gestiegen. Muss man jetzt auf dem hohen Niveau Gold kaufen? Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht! Muss man Gold haben? Definitiv JA! Es kann jederzeit zu einer starken Korrektur des Goldpreises kommen. Kein Anstieg geht ewig nur in eine Richtung ohne zwischenzeitlich zu korrigieren. Aber dennoch erwarte ich in den nächsten Monaten deutlich höhere Goldpreise. Silber ist hier noch wesentlich billiger. Besonders 5KG und 3,2KG-Währungsbarren der Cook-Islands (Diese gelten auf den Cook-Islands als Währung und beinhalten daher nur 7% Mehrwertsteuer statt 19% auf „normale“ Barren) und auch australische 1-KG-Münzen sind hier interessant. Diese Barren werden übrigens in Deutschland für die Cook-Islands hergestellt. Verrückte Welt….

    ABER: Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt noch in diesem Jahr (unter Umständen sehr schnell) die Situation, in der wir SOFORT – also binnen weniger Tage – unser Geld und Tagesgeld loswerden müssen. Dann heißt es rein in Aktien und alles „Anfassbare“, was die Hose hergibt. Das ist der Fall, wenn die Anleiheblase platzt (Siehe Artikel) und die Inflation schlagartig einsetzt. Das kann unter Umständen bis zur Hyperinflation und Währungsreform führen. Ganz klar: Das muss nicht kommen, jedoch sehe ich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein solches Szenario und man sollte auf den Fall der Fälle vorbereitet sein.

    Dann ist Ihr Rettungsanker wieder Edelmetall, aber auch Aktien.

    Immobilienbesitzer und Häuslebauer: Sehen Sie zu, dass Sie ihr Immobiliendarlehen schnellstens verlängern, so Ihnen das möglich ist. Selbst wenn Ihre Finanzierung erst in 3 oder 4 Jahren fällig ist, kann ein sogenanntes „Forward-Darlehen“ schon heute die Anschlussfinanzierung sichern.

    Egal ob Hyperinflation oder „normale“ hohe Inflation. Eine Inflation bekommen wir im Verlauf dieser Krise in jedem Fall sobald sich die Billionen, die in den letzten Monaten in die Märkte gepumpt wurden und momentan festgefroren sind in Bewegung setzen.(Aktuell haben wir de facto ein Deflationsszenario – Die Preise fallen). Mit der Inflation steigen auch die Zinssätze dramatisch an. Auch zweistellige Hypothekenzinsen sind dann wieder denkbar. Wenn Ihre Finanzierung in einer solchen Phase ausläuft und Sie dann zu diesen Zinssätzen Ihre Anschlussfinanzierung machen müssen, wird so manches Finanzierungsmodell platzen. Deshalb: Verlängern Sie JETZT!

    Jetzt noch ein Thema, dass man fast unter „Humor“ ablegen könnte, wenn es nicht so ernst wäre. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses Thema einmal ernsthaft behandeln muss, aber da sogar das Verbraucherministerium dieses Thema anspricht und viele Menschen sich mit dieser Frage beschäftigen: „Soll ich Lebensmittel bunkern?“, wollen wir es rational angehen: Besteht die Gefahr einer Warenknappheit in den Supermärkten? Theoretisch JA. Es ist realistisch vorstellbar. Sollte eine Hyperinflation eintreten, würden die Preise explosionsartig steigen. Als Folge würden die Läden ihre Ware zurückhalten, da sie ja ständig wertvoller würden. Beziehungsweise das Geld das der Laden morgens einnimmt ist schon nachmittags, wenn er es zur Bank bringt weniger wert. Der Handel käme weitestgehend zum Erliegen. Lediglich der Schwarzmarkt würde im Tauschhandel Ware gegen Ware funktionieren. Es käme also in der Tat zu Versorgungsengpässen. Auch ein Einbruch des Welthandels ist denkbar und würde die Regale leeren.

    Wie wahrscheinlich diese Szenarien sind, lässt sich heute nur sehr schwer abschätzen. Ich halte es nicht für das bevorzugte Szenario und will es mit „lediglich Denkbar“ beschreiben. Wer aber das Gefühl haben möchte alles getan zu haben um für sich und seine Familie vorzusorgen und sich damit wohl fühlt, der soll sich ohne schlechtes Gewissen („bin ich jetzt paranoid!?“) einen Vorrat an lange haltbaren Lebensmitteln, Milchtüten, Getränke, Toilettenpapier und was einem so alles in den Sinn kommt in den Keller legen. Wenn man einen Zeitraum von 4 Wochen überbrücken kann, sollte das schon ein gutes Gefühl geben. Wenn diese Horrorvision eintritt, hat man alles richtig gemacht und ist der „Held“. Tritt es nicht ein, verbraucht man die Dinge eben im Laufe der Zeit und spart sich einige Wege in den Supermarkt. Schaden tut es auf jeden Fall nicht und ich kenne mittlerweile einige Menschen, deren Keller gefüllter ist als sonst, von denen Sie es nie erwarten würden…. Wie sagte der Kabarettist Rüdiger Hoffmann so schön breit!? „Sischer is sischer…“

    Mr Dax

    AntwortenLöschen