Montag, 8. Juli 2013

Die falschen Infokrieger

Zu Anfang, die Frage.
Was will die NWO ... was ist das Ziel der NWO?
Wogegen wehren sich Aktivisten also, die gegen die Neue Weltordnung angehen.
Wenn man sich die Auswirkungen, der durch die NWO Agenda verurschten Veränderungen ansieht, ist das Ziel ganz klar.
Staaten sollen abgeschafft werden.
Behörden sollen Firmenkonstruckten weichen.
(Stichwort BRD-gmbH)
Das Ziel der NWO ist also ganz klar eine weltweite faschistische Konzerndiktatur ohne störende staatliche Regulierungen.

Ich bin der Auffassung, das man Differenzen im gemeinsamen Kampf gegen die NWO bei Seite schieben sollte um Kräfte zu bündeln. Das hat sich auch kaum geändert.
Doch es gibt in der Infokrieger Scene eine wirtschaftsibertäre Strömung, die sich mit den Lehrern der Östereichische Schule identifiziert, sich selbst aber dennoch als Aufklärer betrachtet.

Das muss ich jetzt mal berichtigen.

Es gibt eine Partei, welche die libertären Thesen mancher so denkender Infokrieger vertritt.
Die nennt sich Partei der Vernunft (PDV).

Namen sind Schall und Rauch, deshalb betrachten wir mal, welche Ziele die PDV verfolgt.
Nach eigenen Angaben will Sie eine völlige Aufhebung jeglicher Marktbeschränkungen. Natürlich besteht nach der Vorstellung der PDV auch die Staaten, die Justiz und die Polizei aus konkurierenden Unternehmen. Alle Menschen untereinander schliesen nur noch Verträge. Das Firmen Staatengebilde gibt nur die Rahmenbedingungen vor.
Diese Konkurenz der privaten Unternehmen soll laut PDV dann dazu führen, das nach Östereichischer Schule ,eine unsichtbare Hand kommt und alles lenkt, so das alles gerecht und sozial zugeht.
Leider ist diese Göttliche Hand natürlich eine Erfindung der Bänker. Sie existiert nur als Glaube.
Kein Sozialstaat. Keine staatliche Wasserversorgung. Kein sozialer Wohnraum. Keine unabhängige Kontrolle von Firmen und deren Produkten, Keine staatliche Bildung. Keine Staatliche Polizei ja noch nichtmal eine staatliche Justiz. Und ganz wichtig:
Keine Berücksichtigung der Arbeitslosigkeit durch technischen Fortschritt !! 
Das sind die Ziele dieser wirtschaftsliberalen Infokrieger und ihrer Partei PDV.

Was passiert in Wirklichkeit, wenn man Firmen ohne Beschränkungen wirtschaften lässt ?

Nun ja , das ist es ja jetzt schon sehr deutlich zu beobachten.
Firmen kaufen Firmen.
Das passiert so lange, bis keine Konkurenz mehr vorhanden ist.
(Die verschiedenen Produkte in den Supermarktregalen sind ja keine Konkurenz, sondern nur verschiedene Lable, der selben mächtigen Firmen.)
Die Konsequenz daraus ist, eine Konzerndiktatur weniger großer Firmen.
Diese Struktur kann man nach den Deregulierungen in der Wirtschaftspolitik der letzten Jahre jetzt schon problemlos nachvollziehen. (Stichwort Monsanto)
Die witschaftsliberalen Menschen können nicht erklären, weshalb eine völlige Deregulierung einen positiven Effekt haben sollte.
Statt Argumenten kommt immer nur die Behauptung, das im Augenblich ja noch nicht völlig dereguliert ist.
Da kann ich nur sagen ... Na hoffentlich wird diese Deregulierung endlich gestoppt.
Wirtschaftslibertäre Infokrieger und Wahrheitsaktivisten sind deshalb meiner Meinung nach keinesfalls ein Wiederstand gegen die NWO, sondern willige Förderer der selben.

Sie stellen sich hin und behaupten gegen die NWO zu sein, fördern jedoch deren Interessen mit Nachdruck.
Ob das nun Dummheit oder Absicht ist, möchte ich nicht bewerten.
Wahrscheinlich ist es beides.

Deshalb kann ich nur warnen.  PDV = NWO

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Montag, 3. Juni 2013

Demo Ausrüstung

Wer heut zu tage sein Recht auf freie Meinungsäuserung und Demonstration in Anspruch nehmen will sollte das nicht unvorbereitet tun.
Bei verschiedensten Anlässen wird von der Polizei Reizgas, insbesondere Tränengas und das wirksamere so genannte Pefferspray eingesetzt. Verwendet werden Sprühgeräte, Wurfkörper oder Geschosse (Granaten), aber es wird auch Wasserwerfern zugemischt.

Wie schützten wir uns also zuverlässig vor chemischen Angriffen der Staatsmacht auf die Augenschleimhäute?
Eine Schwimmbrille oder Skibrillen schützt zuverlässig, ist aber alles andere als schick.   
Wer etwas mehr Zeit zur Vorbereitung hat, nimmt eine solche Sportsonnenbrille ab 10€. Die hat den Vorteil, das sie normal aussieht und sich an die Kopfform anschmiegt. Mittels einer Tube schwarzem Silikon dichtest du sie einfach zum Gesicht hin ab.
Da Demonstranten gewöhnlich keine Gaßmaske benutzen ist jedoch der Rest der Haut im Gesicht nicht vor dem Reizgaß geschützt.
Dagegen schützen wir uns mit Maaloxan.
Maalox oder Maaloxan ist ein so genanntes Antazidum, was wiederum ein Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure ist. Es handelt sich um eine schwache Base oder das Salz einer schwachen Säure, so dass dessen Wirkmechanismus unter anderem durch die Pufferung der Magensäure zu erklären ist. Es besteht insbesondere aus Aluminiumhydroxid und Magnesiumhydroxid. Als besonders wirkungsvoll wird Maaloxan Mint empfohlen weil es mit einem kühlenden Effeckt dem Capsin entgegenwirkt.
Es ist in Apotheken frei käuflich. Es gibt es als Gel im Beutel (so genanntes Suspension) und in Tablettenform. Für die Demos und gegen das Gas wird es 1 : 3 mit Wasser gemischt und auf die freien Hautstellen aufgetragen.
Am besten ist es, wenn jede/r ein kleines (Plastik-)Fläschchen mit sich trägt. Vor dem Tränengaseinsatz das Gesicht außer den Augen einsprühen. Außerdem einen kleinen Schluck aus der Pulle einnehmen, den Mund spülen und schlucken. Wichtig ist, dass auch die Nasenschleimhäute etwas abbekommen.Es gibt Kritiker dieser Methode, die die Wirkung von Maaloxan bezweifeln und die Wirkung dem Wasser und dem Mintzusatz zuschreiben, was ich euch nicht verschweigen will.

Wenn dennoch alles schief geht und man Pfefferspray in die Augen bekommt, dann ist es vor allem wichtig, nicht zu reiben. Die Augen mit Wasser spühlen. Anschließend sollte man zur Vorsicht etwas Salbe in das Auge geben, um Hornhautschäden vorzubeugen. Reepithel heißt die Salbe, die in Apotheken rezeptfrei erhältlich ist.





Soweit zum Reizgaßeinsatz, jedoch sind das ja bei Eskalationsmasnahmen der Staatsmacht nicht die einzigen Gefahren, die wir als Demonstranten zu fürchten haben.



Wer blaue Flecken und Schmerzen durch Schlagstockeinsatz vermeiden will, sollte sich mit Protektorkleidung schützen.Wenn es hoch her geht ist ein Helm eine gute Idee.
Daran lässt sich dann auch gut eine Sportkammera befestigen um das Geschehen auf zu zeichnen. Die Protektorjacke schützt auch zuverlässig gegen eine zufällige Konfrontation mit einem Wasserwerfer. Da kann man schon mal 10 Meter durch die Luft fliegen. Apropos Wasserwerfer. Wenn es nicht gerade 30 Grad im Sommer ist solltet ihr eine Regenjake im Rucksack haben. Die Motoradhose mit Protektoren versetzt euch in die Lage es euch auch einfach mal am Strassenrand sitzend bequem zu machen. Festes bequemes Schuhwerk sollte selbstverständlich sein. Wie .. damit seht ihr aus wie die Polizei die euch gegenüber steht? Na so ein Zufall. Die sind ja nicht blöd, also lernt von der Staatsmacht. Jetzt seid ihr gerüßtet und ich wünsche euch viel Spass bei der nächsten Demonstration.




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Montag, 20. Mai 2013

Der Weg zum Sieg

  - oder - wie wir alle gemeinsam die NWO doch besiegen können.


Sehr lange mache ich mir jetzt schon Gedanken , wie man dieses NWO-System stürzen kann. Doch bisher hatte ich nur 2 Vorstellungen.
Eine Revolution mit Gewalt.
Doch das gefällt mir nicht, denn Gewalt gilt es zu vermeiden , wenn es irgendwie möglich ist.
Doch die zweite Möglichkeit , die Menschen zu informieren und auf das überschwappen der kritischen Masse zu warten , dauert bei der derzeitigen Medienprobaganda sehr lange, denn du musst förmlich jeden Menschen erst mal aus einer Gehirnwäsche der Medien befreien.

Doch dazu habe ich keine Lust .. ich wollte eine schnellere Lösung.

Nach langer Überlegung , hatte ich jetzt tatsächlich eine Idee.

Unser Weg die NWO zu besiegen , ist ganz einfach .
Wir hören auf sie zu füttern.
Auf welcher Basis hat die selbsternannte Elite aus Goldmansachs und Bilderbergern ihre Macht?
Auf Basis von GELD !!
Das Geld sichert ihnen die Macht.
Doch WIR alle erwirtschaften dieses Geld (Zinsen und Kapitalerträge) und füttern die Mächtigen mit Geld , mit dem die uns dann weiterhin unterdrücken.


Das ist schizo, da sind wir uns einig oder?  Gut. Was also müssen wir tun ?

 Wir müssen als Bürger aufhören ihr zinsbelastetes Kredit-Geld zu benutzen.


Doch halt ... wenn ich €uro , Dollar und ähnlichen Schrott nicht benutze , wie kaufe und tausche ich dann Waren und Dienstleistungen?
Die Antwort ist auch wieder relativ einfach. Wir benötigen ein Geldsystem, das Zins und Kreditfrei ist.

 Welche Eigenschaften muss ein solches Geld haben ?


Es darf nicht als Kredit geschöpft werden.
Es muss pro Benutzer geschöpft werden. 
( z.B: Als Basis 100 für den neuen Benutzer
 und weitere 1000 für alle anderen die schon am System teilnehmen )
Dadurch ist das Geld Inflationsfrei , Wertbeständig und passt sich der Menge an Benutzern an.
Der neue Benutzer muss anhand von gültigen Ausweispapieren automatisch verifiziert werden oder durch das Einverständnis mehrerer schon teilnehmender Nutzer. 
Durch die Tasache das die Gemeinschaft der Nutzer mehr provitiert als der Neuzugang dürfte Missbrauch durch neue Nutzeranmeldungen selten sein.

Es darf keine Zinsen auf dieses Geld geben.
Ab einer bestimmten vorher festgelegten Summe pro Benutzer, muss der Überschuss zu gleichen Teilen auf alle anderen Benutzer verteilt werden, die am System teilnehmen. (Kapitalbremse 10.000 als maximum Kapital sollte völlig ausreichen.)
Damit ist dann sichergestellt , das niemand verarmt und niemand mehr hat als nötig ist.
Es muss nahezu jederzeit verfügbar sein.
Die Währung darf keiner Firma oder Person gehörn
und es darf niemand für die Währung verantwortlich sein.
(Alles muss automatisch unveränderlich geschehen)
Mann muss es hervorholen und wegpacken können ohne großen Aufwand.
Mann muss es auf mehreren wegen übrtragen können.
Es darf nicht an eine Zins-Kredit-Währung gekoppelt sein.
Es muss also einen eigenen Wechselkurs haben, der einfach am Markt entsteht.
Es muss dezentral sein. Es darf also keine Zentrale Stelle für dieses Geld geben.
Es muss virtuell sein , sprich eine virtuelle Internet Währung.
Es muss peer to peer sein , ohne Zentralen Server.
Es muss auch als Smartphone-App laufen.
Es müssen mehrere virtuellen Geldbörsen pro Person erlaubt sein.
( 4 sind vernünftig, PC, Laptop, Smartphone , Geldkarte)
Die Verteilung der Software muss auch peer to peer möglich sein
(falls die Währung verboten werden soll, und das wäre so sicher wie das Amen in der Kirche)


Ich bin ja vielseitig begabt, aber programieren von Codes gehört nicht zu meinen Talenten.

Deshalb liebe Freunde von Anonymous. 
Dies ist ein offizieller Auftrag der Anti-NWO und Wahrheitsbewegeung.
Schreibt unter der Creative Commons den Open Source Code für ein soziales Geldsystem. 
Gebt uns die Anonymous-Coins. Ihr habt die Macht. 

Wir erwarten euch.

...



Dienstag, 15. Januar 2013

McKinsey und der Müll der Konsumgesellschaft


Die Tafeln

Anfang der 1990er-Jahre wurde in Berlin die erste "Tafel" gegründet, ihre Tätigkeit bestand im Einsammeln und Verteilen übrig gebliebener, nicht mehr verkäuflicher Lebensmittel für Arme nach dem amerikanischen Vorbild der "Food Banks" beziehungsweise des "Second Harvest". Was damals für Obdachlose gedacht war, wurde zu einem stetig wachsenden Versorgungssystem für eine stetig wachsende Anzahl arm gewordener Normalbürger.
Auch als Folge von Hartz IV entstanden bis heute deutschlandweit mehr als 850 Tafeln, die ein Netz von etwa 2.000 Ausgabestellen beliefern, in denen laut Schätzungen des Bundesverbandes 1 Million Bürger vorstellig werden. Die Beschaffung und Verteilung von jährlich etwa 130.000 Tonnen Lebensmitteln verlangt logistisches Management, vor allem aber das Engagement zehntausender ehrenamtlicher Helfer und 1-Euro-Jobber.
Es gibt eine Reihe bekannter und unbekannter Sponsoren aus der Geschäftswelt, ganze Schulklassen spenden jedes Wochenende von ihrem Taschengeld, Betriebe sammeln, eine Supermarktkette hat ihren Pfandflaschenautomaten einen Knopf einbauen lassen, mit dem auf Kundenwunsch der Betrag den Tafeln gutgeschrieben wird. Die Tafel ist ein sogenannter Sympathieträger mit hohem Ansehen, die aus dem Nichts eine Art Schlaraffenland hervorzaubert.
Für viele Arme ist sie nicht mehr wegzudenken. Und auch nicht für viele Lebensmittelketten, Discounter und Geschäfte. Ehedem musste bezahlt werden für die Abholung des "Biomülls".
Was ursprünglich Philanthropie war, wird unter der Parole "Essen, wo es hingehört" zur schöngefärbten Abspeisung der Armen und zur Beihilfe bei der stillschweigenden Aushöhlung des im Grundgesetz vorgegebenen Sozialstaatsgebots.
Der "Teltower Tisch" befindet sich an einem etwas heruntergekommenen Teil der Hauptstraße von Teltow/Potsdam Mittelmark. Lebensmittelausgabe ist Samstags von 14 bis 17 Uhr. Auf dem schmalen Grundstück, Potsdamer Straße 34, befindet sich im hinteren Teil ein Stück Rasen mit einem kleinen Kinderspielplatz, durch eine Hecke abgetrennt vom betonierten Hof vorn.
Dort steht ein flaches Gewerbegebäude, eineinhalb Zimmer groß, es dient als Ausgabestelle. Gegenüber hat jemand ein Holzgerüst gezimmert und mit Plastikplanen bezogen, eine Überdachung, darunter Stände und Obstkisten wie auf dem Markt. An den Pfosten hängen gelbe Schilder "Hier dürfen Sie sich selbst bedienen". Alles wirkt geordnet, säuberlich, aber recht ärmlich und beengt.
Ab 13 Uhr kommen Lieferfahrzeuge auf den Hof, darunter auch von der Potsdamer Tafel. Männer laden die Obst- und Gemüsekartons aus. Es gibt Mangold, viele Bananen, Melonen, Radieschen, Tomaten, Trauben, Zucchini, Auberginen, Möhren, Blumenkohl, viele Nektarinen, Sellerie, diverse Kräuter und so fort. Ein eingespieltes Team gestandener älterer Frauen sortiert und mustert aus.
Die Kartons und Kisten füllen sich mit gut aussehender Ware. Ein Fahrzeug bringt Brot, Brötchen und Backwaren, vorwiegend aus hellem Mehl. Alles wird hineingetragen ins Gebäude, und auch dort stehen ehrenamtliche Helferinnen bereit und füllen die Regale und Tische mit dem Angebot. Es gibt auch Bücher hier und einen Tisch mit Kinderspielzeug. Vier große Gewerbekühlschränke mit Glastüren, gespendet von einer Sparkasse, geben der Szenerie ein bisschen was von einem Geschäft.
Die Leiterin der Stelle, Schwester Ulrike Büttner von der Diakonie, schwirrt hin und her und hat ein Auge auf alles. Sie empfiehlt uns Wolfgang Leube als Gesprächspartner.
Der zögert nicht lange und bittet ins winzige Dienstzimmer. Wir erfahren, das er 1956 in Thüringen geboren ist, seit 1965 in Berlin lebt und ein richtiger Teltower geworden ist. Im Jahr 1973 machte er im VEB Teltomat seine Ausbildung zum Elektromonteur, daneben arbeitete er auf dem Friedhof Teltow. Im Jahr 1990 wurde er Friedhofsverwalter. Seit 2003 ist er ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Teltower Tisch.
Wolfang Leube bietet uns Kaffee an und erzählt: "Neun Jahre, sag ich mal, gibts jetzt diese Institution. Früher waren es mal vier Vereine, eine Arbeitsloseninitiative, die haben sich zusammengetan im ,Kleinen Netzwerk'. Die Räume waren in der Jahnstraße, in unserer alten DDR-Sparkasse.
Und die waren viel günstiger, platzmäßig. Und auch viel diskreter als hier, wo wir ja direkt auf dem Präsentierteller sind, ohne Zaun und Tor. Hier müssen die Leute bei Wind und Wetter im Freien anstehen, allen Blicken ausgesetzt. Viele schämen sich, gesehen zu werden. Es gibt auch leider viel Gerede in Teltow. Die Jahnstraße ist dann gescheitert, aus finanziellen Gründen, wir konnten uns nicht selber tragen, da hat keine Behörde geholfen, nichts.
Und wenn unsere Frau Kuke nicht gesagt hätte, wir können hierher - das war der ehemalige Angelladen ihres Mannes -, dann hätte es die Institution nicht mehr gegeben. Dann wäre es aus gewesen. Die Ämter haben sich nicht gerührt. Im Jahr 2004 hat dann das Diakonissenhaus Teltow/Lehnin die Trägerschaft übernommen.
Inzwischen geht es uns wieder ganz gut. Wir versorgen hier drei Orte: Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf. Es kommen momentan 38 Familien mit zwei, vier, fünf oder auch zehn Kindern, und 80 Einzelpersonen. Da hängen also ein paar hundert Leute dran. In den letzten Wochen und Monaten kamen neue Leute dazu.
Wir haben auch immer etwa 15 bis 20, ob nun Rentner oder Invaliden, die keine Marken haben, die ,nicht berechtigt' sind. Die kommen aber trotzdem und bekommen auch, was eben noch da ist. Es wird niemand weggeschickt. Wir haben Marken, die werden von den Berechtigten in so einer Art Lossystem gezogen jede Woche, damit es gerecht zugeht und keiner sich benachteiligt fühlt. Die Familien kommen immer zuerst. Aber wir haben jetzt immer genug da, es bekommt also der Erste genug, und auch der Letzte kommt nicht zu kurz.
Genug für alle
Wir hatten zwei Jahre lang einen Engpass bezüglich der Ware, da bin ich dann immer rumgefahren zu den Geschäften, um die Reste zu bekommen für die Leute, aber weil wir nicht als ,Tafel' anerkannt waren, haben wir nicht viel bekommen. Es gab dann auch Meinungsverschiedenheiten mit der Potsdamer Tafel. Doch jetzt werden wir von der Tafel beliefert, das ist ein Probelauf für ein halbes Jahr, und die Lage hat sich entschärft, es ist genug da. Also die Nummer ist eigentlich nicht mehr ausschlaggebend, aber wir behalten sie bei.
Ganz wichtig ist zu sagen, dass viele Rentner kommen, die ja oft mit nur 10 Euro über dem Limit liegen, also keinen Sozialausweis kriegen. Denen geht es oft schlechter als den Hartz-IV-Empfängern. Teltow und Stahnsdorf als Gemeinden, die stellen Sozialausweise aus, das heißt, die bearbeiten das dort, die urteilen nach den Papieren, was ich persönlich ja schön finde, aber ich möchte nicht beurteilen, wer bedürftig ist und wer nicht. Kleinmachnow stellt keine Karten aus.
In Kleinmachnow wohnen die Reichen, die Schauspieler, da gibt es keine Bedürftigen, anscheinend. Die kommen aber trotzdem bei uns rein, haben ihre Hartz-IV-Bescheinigungen und bekommen selbstverständlich was, wie jeder. Jedenfalls, wir geben den ,Abholern' - wir sagen ,Abholer' und nicht ,Kunden' wie die anderen, denn wir geben hier die Lebensmittel kostenlos weiter - denen geben wir so viel, wie da ist am liebsten.
Am Schluss muss hier alles raus, denn wir haben keine Lagermöglichkeit, außer den Kühlschränken. Und da drin wirds ja auch nicht frischer! Wir haben ein, zwei Leute, die Schweine haben, wo wir dann, bevor wirs wegschmeißen, denen Bananen geben, kistenweise, und Brot und Brötchen.
Abfall ist ein Problem, die Biotonnen sind schnell voll, und wir müssen aufpassen, dass keine Ratten kommen, denn da ist ja gleich der Kindergfarten in der Nachbarschaft. Fleisch und Wurst kriegen wir immer relativ wenig, also da bleibt nichts an Aball. Wir haben ein Ehepaar, die holen sich, wenn alles verteilt ist, die Reste an Obst.
Erdbeeren waren gerade viele da. Die machen daraus für die Leute Marmelade, und die Zutaten werden gegen Rechnung von uns hier bezahlt. Ist schön, so was! Und die Holzkisten holt der Siggi sich, der hat Ofenheizung und macht sie klein für den Winter. Wir versuchen, so viel wie möglich zu verwerten, denn das tut einem ja leid, es einfach wegzuwerfen!
Wir versuchen, es hier so gemütlich und schön zu machen, wie es mit unseren Mitteln geht. Aber wir sind zu beengt, die Leute können sich nicht mal irgendwohin setzen. Nur wenn der christliche Verein aus der Ruhlsdorfer Straße kommt - die machen alle 14 Tage ein Grillfest hier -, da stehen dann Bänke, aber ansonsten … Und im Winter findet die Ausgabe hier drinnen statt. Die Abholer stehen dann dicht gedrängt, aber irgendwie muss es gehen. Andere Räume bekommen wir einfach nicht.
Kein Geld für den Bus
Hier haben wir wenigstens einen Halbjahresvertrag, der sich jeweils verlängert, auf Widerruf. Die Diakonie würde uns vielleicht sogar Räume geben, aber das wäre für viele Abholer einfach zu weit. Viele gehen mit den Beuteln ja zu Fuß nach Hause, weil mit dem Bus fahren, das kostet ne Menge, das ist bei 359 Euro zum Leben und allem einfach nicht drin. Aber trotz allem, die Leute kommen gern hierher. Die Kinder sind auch gern da, spielen ein bisschen und kriegen was zum naschen.
Es ist ja auch die Geselligkeit wichtig für den Menschen, manchmal lebenswichtig. Wir haben einen Behinderten, Rollstuhlfahrer, er hat keine Beine mehr, jetzt hat er auch noch seine Frau verloren, der sagt, ich bin froh, dass ich immer ein paar Leute treffe und quatschen kann.
Man sieht es ja auch, dass die Leute hier viel miteinander reden. Sie tauschen sich aus beim Warten, manchmal tauschen sie auch Kochrezepte, da höre ich gern zu. Eine fragt, was machst du eigentlich mit dem und dem? Und der oder die erzählt, was sie kocht, und das macht dann die Runde.
Ich weiß, dass sich dadurch nichts ändert an den Ursachen. Ist klar. Aber trotzdem, es ist wichtig für die Leute, dass wir das hier zusammenmachen jeden Samstag. Und ich sage Ihnen, ich sehe mich bei der ganzen Geschichte nicht als den, der hinter diesem Ausgabetisch steht, ich sehe mich auch als denjenigen, der davor steht.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Während Elisabeth den leicht verlegenen Herrn Leube fotografiert, gehe ich hinaus und mische mich unter die Wartenden. Der Hof ist voll mit plaudernden Menschen, die in Grüppchen wartend beieinanderstehen. Dann werden Nummern aufgerufen, die Betreffenden treten mit ihren Taschen und Beuteln zu den Ständen.
Ich spreche eine junge Mutter mit zwei kleinen Kindern an, stelle mich vor und frage, ob ich sie begleiten darf bei ihrem Rundgang. Sie nickt unbefangen und erzählt, dass sie Hartz IV bekommt, ihr Mann arbeitet halbtags und macht eine Ausbildung zum Altenpfleger. Sie öffnet ihren Einkaufstrolly, nimmt, was sie braucht von den freundlichen Ehrenamtlichen. "Ja, Nektarinen sind sehr gut", sagt sie, "die kann man nämlich liegen lassen, bis sie reif sind. Einige von den Honigmelonen auch, bitte."
Sie verstaut diverse Gemüse und Salat, trifft ihre Wahl wohlüberlegt. Auch die Kinder dürfen mit entscheiden. Sie sagt. "Ich bin jetzt seit vier Wochen dabei, meine Mutter auch, und ich muss sagen, ich bin superzufrieden. Wir leben seitdem sehr gesund. Gesünder als vorher und auch sehr abwechslungsreich. Das ist ja alles sehr wichtig, wenn man Kinder hat, die möchten ja auch zugucken, wie die Mutter kocht.
Denn es ist doch so, dass man vom Geld, das man kriegt, nicht das richtige Essen kaufen kann. Ich sag mal so: Es reicht zwar hin, um eine Familie mit drei Kindern zu ernähren, was wir an Geld bekommen, aber eben mit viel Dose und Nudeln wenig Frisches. Für frische Sachen reicht es einfach nicht." Inzwischen wurde auch die Markennummer der Oma aufgerufen, sie verstaut ihre Waren und gesellt sich zu uns. "Na, heute ist ne Menge da!" Die Tochter sagt: "Ja, es ist richtig gute Ware dabei, echt super, ich muss sagen, es war jedes Mal so." - "Die Kinder können frisches Obst und Gemüse essen", sagt die Oma, "ganz anders als früher."
Die Mutter nickt und sagt: "Ich bin über meinen Schatten gesprungen. Hatte gehört von dieser Stelle, aber ich dachte immer, ne, so nötig haben wirs nicht! Aber ich war richtig blöd. Wäre ich doch nur schon früher gekommen." - "Ja", fügt die Oma hinzu, "es wird ja sonst alles nur weggeschmissen in den Läden." Wir gehen ins Gebäude. Dort bekommen die beiden Frauen Brot, Brötchen, Hefeklöße und Milchprodukte. Die Palette des Angebots ist groß: Bioquark, Biomilch, Frischkäse, mehrere Sorten französischer Ziegenkäse liegen bereit, Joghurt in Mengen, Butter, Eier, Aufschnitt.
Sogar echte Crevetten und künstliches Krebsfleisch sind im Angebot für den, der es mag. Die Kinder stehen vor dem Kindertisch und singen im Duett: Wir möchten ein Mal…buch, ein Mal…buch…" Und sie bekommen ein Malbuch von Frau Kuke. "Für ein Lächeln", sagt sie, "es kostet nur ein Lächeln." Der kleine Junge bekommt auch noch einen Plastiklöwen mit beweglichen Beinen geschenkt, und als ich ihn nach zehn Minuten draußen wiedertreffe, lächelt er noch immer.
Ich treffe auf die kleine Gruppe ohne Marken. Sie warten geduldig. Eine ältere Frau sagt: Wenn man keine Nummer hat, dann muss man halt ausharren bis zum Schluss, aber sogar dann, wenn man drankommt, ist noch genug da. Genug für alle, da hat keiner das Nachsehen." - "Ne", sagt eine Rentnerin, "vor ner Weile wars noch ganz anders, da brauchte man ja gar nicht mehr herkommen. Jetzt haben sie in Hülle und Fülle. Man kann nicht meckern. Nur Fleisch ist immer wenig. Aber es geht auch ohne. Ne, ich muss schon sagen, ist gut hier, und die Mitarbeiter sind richtig freundlich und hilfsbereit."
"Gleich geht es los, ich sehe ihn schon", sagt ein Mann mit Brille. Aber die Rentnerin schaut auf ihre Uhr und sagt: "Ne … noch fünf Minuten. Na, ich freu mich schon auf die Paprikaschoten und alles. Das ist ja immer sehr gut noch, das Obst und Gemüse. Ein dünner Mann, der bisher geschwiegen hat, ist anderer Meinung: "Ich sehe das nicht so!
Das sind alles alte, abgelaufene, überlagerte Sachen, die sie im Geschäft gar nicht mehr bis Montag aufheben können. Das wird ziemlich schnell schimmlig oder schlecht, gerade das Gemüse. Und wenns mal angegangen ist, dann ist es angegangen. Sicher, man kanns wegschneiden, aber der Schimmel ist überall. Es ist gefährlich, den Schimmel mitzuessen!"
Die Runde schweigt und macht abweisende Gesichter. Nur die Rentnerin erklärt unbeeindruckt: "Also, ich habe noch keinen Schimmel gefunden. Man muss es ja nicht aufheben tagelang. Ich wasche die Sachen gut ab und koch mir einen schönen Eintopf für die ganze Woche. Dann habe ich auch gleich was, wenn die Enkel kommen."

VON GABRIELE GOETTLE

McKinsey und die Tafeln


Nicht von ungefähr steht die berüchtigte Berater- und Rationalisierungsfirma McKinsey dem Bundesverband der Tafeln seit vielen Jahren zur Seite (ebenso den Tafeln in Österreich, der Schweiz, Kanada usw.). McKinsey war unter anderen beteiligt am Konzept von Hartz IV, an der Arbeitsweise der ARGEn und an der “Reform” der Sozialversicherung.
Vollkommen gratis hat der teure McKinsey für den Bundesverband einen Leitfaden und ein Handbuch für Aufbau und Betrieb einer Tafel verfasst, bindende Lektüre für jedes seiner Mitglieder.
Es gibt auch handfeste Gründe, das sich so viele große Konzerne so fleißig an den Tafeln beteiligen:
Die Tafel ist ein sogenannter Sympathieträger mit hohem Ansehen, die aus dem Nichts eine Art Schlaraffenland hervorzaubert.
Für viele Arme ist sie nicht mehr wegzudenken. Und auch nicht für viele Lebensmittelketten, Discounter und Geschäfte. Ehedem musste bezahlt werden für die Abholung des “Biomülls” – aus dem die Entsorgerfirmen eine Gärsubstanz herstellen, die sie an Biogasunternehmen weiterverkaufen, und die wiederum gewinnen aus 8.000 Tonnen Lebensmitteln ungefähr 3.000 Megawatt sauberen Strom.
Nun erspart die Entsorgung über die Tafeln nicht nur die Kosten, es gibt auch noch gratis eine Imagewerbung mit dazu. Und die steuerliche Abschreibung der Spende.
Biomüll, der früher teuer entsorgt werden mußte, wird heute gratis von den zweibeinigen Mülltonnen entsorgt, die der Staat per Gesetz der Industrie zur Verfügung stellt … so jedenfalls würde ich das formulieren. Ich muss ja auch nicht schauen, ob ich eventuell die Märkte oder die Merkel verunsichere.
Ich darf auch ganz deutlich sagen, das das die Arbeit der Tafeln ist: nicht “Armut lindern” (was auch Sache des Staates wäre), sondern Abfall entsorgen. Und das findet man auch – so eine weitere Zeugin, die nicht genannt werden möchte – im Sprachgebrauch der Tafeln wieder.
Wie nennen die ihre Kunden?
Abholer.
Diese Zeugin (selbst Unternehmerin) kann ich wenigstens zitieren:
Ich denke die anonyme Nennung ist in Ordnung. Auch meinerseits, wenn die Bezeichnung „Abholer“ für Besucher der Tafel erwähnt werden soll.
Als demütigend empfand jene Tafelbesucherin übrigens, dass man einen Teil der Besucher auswählte, die in einem Vorraum warten durften, während man die restlichen Menschen einfach mal eben auf die Straße setzte, bis man beschied, dass jetzt wiederum ein Teil im Vorraum warten darf. Ich habe mir vor Ort noch kein Bild machen können und ich weiß nicht einmal, ob sie mich reinlassen würden. Es ist schon mehr als merkwürdig und an diesem Abend mit einem Gespräch zwischen ehrenamtlicher Mitarbeiterin und ehemaliger Tafelbesucherin für mich glaubwürdig erfasst, dass es bei den Tafeln leider für die Menschen auch nicht so zugeht, dass sie sich nicht noch mehr gedemütigt fühlen, als durch ihre Lebensumstände eh schon geschehen.
 Für mich selbst – aus meiner Sicht – sind scheinbar alle für mich wichtigen ideellen / moralischen Werte in dieser Gesellschaft abhanden gekommen. So altmodische Dinge wie Respekt vor anderen Menschen, gegenseitige Achtung, Hilfsbereitschaft / Nächstenliebe, Kulanz und alles was es uns ermöglicht uns als Gemeinschaft wahrzunehmen, die füreinander einsteht.
Auch bei der Tafel: der Abholer ist der Feind, der Untermensch, der letzte Dreck.
Praktiziert Tag für Tag von  Jobcentern und Tafeln in allen Städten Deutschlands: ein komplettes Netz der Enwürdigung, Demoralisierung, Erniedrigung und vor allem: der Vernichtung von Arbeitskraft. Solcherart “behandelte” Menschen dürften nach einiger Zeit derartig deformiert sein, das sie als Arbeitskraft nie wieder zu verwerten sind.
Über den Wert der Tafeln für die Industrie hat übrigens auch mal FAZfinance.net berichtet:
Die Spendenquittungen bringen den Unternehmen aber vor allem finanzielle Vorteile: Nahrungsspenden werden stets mit einem Lieferschein geliefert – so verlangt es die Europäische Union. Denn Lebensmittellieferungen müssen lückenlos überprüfbar sein. Auf Lieferscheinen steht auch der Warenwert. Das heißt: Wer zehn Paletten Äpfel liefert, bekommt eine Spendenquittung über den Wert der zehn Paletten – selbst wenn davon vielleicht nur noch wenige genießbar sind.
Und … das wir bitte hier nichts falsch verstehen: der Müll wird bewußt herausgegeben. Ist es mal kein Müll, dann hat das für den entsprechenden Mitarbeiter ganz schnell Konsequenzen:
Außerdem stellen die Tafeln Spendenquittungen für die Unternehmen aus. Das hatte für manchen Einzelhändler auch schon unbeabsichtigte Konsequenzen: Ein Supermarkt in Berlin hatte im Laufe von drei Monaten immer wieder Waren im Wert von 168.000 Euro abgegeben – stets fünf Tage vor dem Verfallsdatum der Ware. Nachdem die Konzernleitung die Spendenquittungen sichtete, wurden die für die “überflüssigen Lieferungen” verantwortlichen Manager wegen der offensichtlichen Verschwendung schnell ausgewechselt.
Bitte nur eindeutigen Müll spenden – sonst droht gleich Hartz IV und man wird “Feind”.
Das ist Alltag in Deutschland.
42 Millionen Menschen sind zum Feind geworden, zum Ballast, den man am liebsten entsorgen würde wie den Müll der Konzerne.
Nur gibt es für diesen Ballast keine Abholer.
Noch nicht.
Wir haben Krieg – mitten in Deutschland. Bürgerkrieg: einen völlig absurden Krieg, der von unfähigen Politikern gegen Arbeitslose geführt wird, weil sie im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit selbst völlig versagen … was politisch jenseits des Atlantiks gern gesehen wird, weil es einen äußerst lästigen wirtschaftlichen Konkurrenten eliminiert.
Immerhin wurde so eine Marke erledigt, die früher einmal unseren Wohlstand garantierte: mit “Made in Germany” hätten wir allen Krisen trotzen können, Qualität setzt sich eben durch.
Aber … “Made in Germany” ist heute nur noch “Jobcenter” und “Tafel” – und selbst die kommen von McKinsey.
Was aber noch schlimmer ist, ist die erkennbare Kultur der Angst, die dieses Land inzwischen durchzieht.
Und niemand traut sich mehr offen darüber zu reden … weil die Angst, die Bedrohung äußerst real ist.
Wir reden nur nicht mehr darüber, sondern sitzen zitternd vor den Bildschirmen und hoffen, das es uns nicht trifft.
Soweit sind wir schon wieder … aber auch darüber schweigen wir lieber, oder?


Donnerstag, 10. Januar 2013

Gerichtsvollzieher seit August 2012 keine Beamten mehr...


...sondern nur noch Privatpersonen bzw. selbständige Unternehmer, wie auch alle Rechtsanwälte


(News4Press.com) Die Gerichtsvollzieher waren bis Ende Juli 2012 i.S.d. alten Gerichtsvollzieherordnung, § 1 GVO, Beamte i.S.d. Beamtenrechts.

Doch dies hat sich laut Auskunft von Herrn Rechtsanwalt Torsten Ramm mit der Änderung der GVO (Gerichtsvollzieherordnung) und ihrem Stand seit dem 1. August 2012 geändert. Denn § 1 GVO ist aufgehoben worden. Dies bedeutet nach weiterer Auskunft von Herrn Rechtsanwalt Ramm, dass Gerichtsvollzieher nicht mehr Beamte i.S.d. Beamtenrechts sind und somit nur noch als Privatpersonen und selbstständige Unternehmer handeln können.

Das wiederum hat zur Folge, dass keine Gerichtsvollzieherin und kein Gerichtsvollzieher rechtlich mehr dazu in der Lage ist, noch irgendwelche Vollstreckungshandlungen vornehmen zu können und zu dürfen.

Zum Bereich der Vollstreckung gehören bzw. gehörten insbesondere die Abnahme der eidesstattlichen Versicherung. Privatpersonen und/oder selbständige Unternehmer sind jedoch nicht dazu befugt, direkte Vollstreckungshandlungen vorzunehmen, insbesondere sind sie nicht dazu befugt, eidesstattliche Versicherungen abzunehmen.

Mit anderen Worten ist kein Mensch in Deutschland mehr dazu verpflichtet, gegenüber einer Gerichtsvollzieherin oder einem Gerichtsvollzieher die "eidesstattliche Versicherung" abzugeben bzw. sich von diesem Personenkreis die eidesstattliche Versicherung abnehmen zu lassen. 

Hinzuzufügen ist zudem, so Herr Rechtsanwalt Ramm, dass das Gesetz zur Umwandlung des Offenbarungseides, so war es noch vor dem Beitritt der DDR zur BRD, in die "Eidesstattliche Versicherung" mit Art. 53 des 1. Bundesbereinigungsgesetzes im Zuständigkeitsbereich des Bundesjustizministeriums aus dem Jahr 2006 gestrichen worden ist.  

Danach stellt sich die Frage, ob die Aufforderung zur Abgabe einer "Eidesstattlichen Versicherung" überhaupt noch zulässig ist. Wenn zu keinem Zeitpunkt der Offenbarungseid rechtlich in eine "Eidesstattliche Versicherung" umgewandelt worden ist, so besteht wenn überhaupt nur die Pflicht, einen Offenbarungseid abzugeben, abgesehen davon, dass eine "Eidesstattliche Versicherung" und auch ein "Offenbarungseid" nicht mehr von Gerichtsvollziehern abgenommen werden kann.

Was kann der Mensch in der Bundesrepublik in Deutschland nun tun. Er kann nicht nur Widerspruch gegen die Abnahme der "Eidesstattlichen Versicherung" und "Erinnerung" gegen die Art und Weise der Zwangsvollstreckung einlegen. Er hat im Allgemeinen das Recht, eine derartige Erklärung nicht abgeben zu müssen. Hierzu kann er sich auf Art. 20 Abs. 4 Grundgesetz berufen und zivilen Ungehorsam leisten. 

Auch andere Rechte von Gerichtsvollziehern bestehen nicht mehr. Steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür, verlangen Sie stets, dass er sich ausweist, auch mit seinem Personalausweis. Zeigt er Ihnen einen "Dienstausweis", so sorgen Sie für Zeugen und rufen die Polizei. Ein Gerichtsvollzieher, der Ihnen jetzt noch einen Dienstausweis vorzeigt, begeht hier mehrere Straftatbestände, angefangen ggf. von der Urkundenfälschung über den Betrug und möglicher weiterer Straftaten.

Darüber hinaus sind die Gerichtsvollzieher dazu verpflichtet, ihren Personalausweis mit sich zu führen und diesen auf Verlangen vorzuzeigen. Kommt er dieser Aufforderung nicht nach, rufen Sie ebenfalls die Polizei und erklären Sie die Situation. Auch hier kommen ggf. mehrere Straftaten in Betracht.

Sorgen in jeden Fall, wenn möglich, immer für Zeugen. Lassen Sie sich nichts von einen Gerichtsvollzieher gefallen. Denn eine Privatperson bzw. ein selbstständiger Unternehmer hat Ihnen gegenüber keine sog. hoheitlichen Rechte. Er darf weder ihr Grundstück ohne ihre Erlaubnis betreten oder auch nur ihre Wohnung und den dazu gehörenden Flur.  

Steht also die Gerichtsvollzieherin oder der Gerichtsvollzieher vor der Tür, so wehren Sie sich.
Bleiben Sie aber zunächst immer stets höflich und versuchen Sie, diesen Personenkreis über die Sachlage aufzuklären.
 Der aller größte Teil der Gerichtsvollzieher kennt nämlich noch nicht die Rechtslage, auch ihm wird alles durch die Exekutive und die Judikative verschwiegen. Holen Sie im Zweifel auf jeden Fall die Polizei hinzu. Bleiben Sie aber auch der Polizei gegenüber stets höflich, denn auch die Polizei kennt noch nicht alle Änderungen in diesem Rechtssystem.

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