Montag, 6. April 2009

Aus Geldnot drucken Gemeinden in den USA eigene Währungen

Wie während der grossen Depression nehmen immer mehr Gemeinden in den USA die Idee von damals auf und drucken aus Geldnot ihr eigene Lokalwährung, damit die Bürger zurecht kommen und das notleidende lokale Gewerbe unterstützt wird, berichtet die Zeitung USA Today.


Die meisten Systeme funktionieren so: Geschäfte und Interessierte bilden ein Netzwerk um eigenes Geld zu drucken. Die Konsumenten kaufen mit einem Rabatt die lokale Währung, wie zum Beispiel für 95 Cent einen Nennwert von 1 Dollar, und geben diese zum vollen Wert in Geschäften aus, die es akzeptieren. Dadurch haben die Käufer einen Vorteil, die Geschäfte auch und das Geld bleibt in der Gemeinde.

Immer mehr Arbeiter mit schrumpfenden Löhnen zahlen für ihre Einkäufe mit Noten die Cheers in Detroit, Ithaca Hours in New York, Plenty in North Carolina oder BerkShares in Massachusetts heissen.

Der Soziologe Ed Collom von der Universität of Southern Main hat die Lokalwährungen untersucht und sagt darüber, sie fördern die Menschen in der Gegend zu kaufen. Die Geschäfte welche wegen der Zurückhaltung der Kunden erheblich leiden profitieren davon, weil die Konsumenten ihr Bargeld lokal ausgeben.

Wir möchten neue Möglichkeiten eröffnen“, sagt Jackie Smith aus South Bend Indiana, die daran arbeitet eine Lokalwährung zu lancieren. „Es stärkt die Botschaft, dass mehr Kontrolle über die Wirtschaft in eigenen Händen die Tiefschläge der schlechten Wirtschaftssituation abfedern kann.

Ungefähr ein Dutzend Gemeinden haben bereits Lokalwährungen in den USA, sagt Susan Witt, Gründerin der BerkShare in der Berkshire Region im Westen von Massachusetts. Sie erwartet mehr werden folgen.

Mit dem BerkShare System geht der Käufer zu einer der 12 Banken und zahlt $95 für BerkShares im Wert von $100, die man dann in 370 lokalen Geschäften ausgeben kann. Seit der Gründung dieses Systems im Jahre 2006, das grösste dieser Art in den USA, wurden BerkShares im Wert von $2.3 Milliarden ausgegeben.

Während der letzten Depression haben Gemeinden, Geschäfte und Personen eigenes Geld gedruckt, um die Wirtschaft in Gang zu halten, als damals Banken reihenweise schlossen und es einen Mangel an Bargeld gab.

Laut Gesetz dürfen diese Noten aber nicht dem Dollar ähneln oder als gesetzliches Zahlungsmittel der Vereinigten Staaten gefördert werden, sagt Claudia Dickens vom Amt zuständig für den Notendruck. „Nur wir drucken die echten Noten“ sagt sie.

Die Steuerbehörde kann man nicht umgehen und sie bekommt ihren Anteil. Die Einnahmen aus den Zahlungen mit Lokalwährungen sind steuerpflichtig, sagt Tom Ochsenschlager vom Institut der zugelassenen Wirtschaftsprüfer. „Es ist kein Weg um die Einkommenssteuer zu umgehen, sonst würden alle mit Detroit Dollars zahlen“, sagt er.

Die Stadt Pittsboro in North Carolina erweckt den Plenty zu neuem Leben, eine erloschene Lokalwährung die 2002 geschaffen wurde. Sie wird jetzt wieder in Stücken zu $1, $5, $20 und $50 gedruckt. Eine lokale Bank tauscht 9 Dollar in 10 Plenty um.

"Wir sind eine völlig kaputte Stadt in Amerika“, sagt Lyle Estil, Präsident von Piedmont Biofuels, die Plenty akzeptiert. „Das wird unsere lokale Wirtschaft stärken ... Das schöne am Plenty ist, dass es unsere Gegend nicht verlassen kann.

Kommentar: Eigenes lokales Geld in Umlauf zu bringen ist grundsätzlich eine gute Idee, egal ob wir eine Wirtschaftskrise haben oder nicht, denn wie oben gesagt, die Wertschöpfung bleibt in der Gegend und verschwindet nicht in den Taschen der Globalisten. Wenn die Gemeinde die Steuerrechnung auch in der eigenen Währung akzeptiert, dann ist der Erfolg garantiert und alle im Ort profitieren davon.

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