Sonntag, 24. Mai 2009

60 Jahre Zinseszins-Effekt





Samstag, 23. Mai 2009
Was passiert mit Geld und mit dem Geldsystem in 60 Jahren? Geht es die nächsten 60 Jahre so weiter wie bisher? Die Entwicklung von Geld und Schulden in den vergangenen Jahren dürfte nur einen Schluss zulassen: So wird es nicht weiter gehen.

60 Jahre Zinseszinseffekt:

Aus einem (fiktiven) Euro wurden in 60 Jahren 19 Euro - bei einem angenommenen Zins von durchschnittlich 5%

Euro60_jahre_zinsen_bei_5

Jahre

Die Frage stellt sich, ob dieses System so weiter steigen kann. Die folgende Grafik zeigt den Verlauf in 60 Jahren bei einem angenommenen Durchschnittszins von 10%:

Euro60_jahre_zinsen_bei_10

Jahre

Nach 60 Jahren wurden bei 10% jährlicher Verzinsung aus einem fiktiven Euro etwa 300! Dank des Zinseszinseffekts.

Ausblick:

Wie entwickelt sich bei einem angenommenen Zins von durchschnittlich 5% der eine angelegte Euro in 100 Jahren?

Euro

100_jahre_bei_5

Jahre

In 100 Jahren wird aus einem Euro mehr als 120 Euro.

Etwas dramatischer entwickelt sich die Anlage bei einem durchschnittlichen Zins von 10% in 100 Jahren. Dann wird aus einem Euro mehr als 6000 Euro.

Euro

10_prozent_in_100_jahren

Jahre

Zinssatz 10%: Aus einem Euro werden in 100 Jahren über 6000 Euro

Dollar-Mengen Entwicklung:

Den Dollar gibt es seit 1794. Auch wenn er bis 1971 in Gold gedeckt war, wurden für jeden Dollar Zinsen gezahlt. Bei einer angenommenen jährlichen Verzinszung von 5% (durchschnittlich) muss sich die Dollarmenge in den zurückliegenden 214 Jahren nur durch Zinseszinseffekte wie folgt entwickelt haben:

Dollar

214_jahre_dollar

(Grafik x-Achse: Jahr 1794=0, 1944=150 1994=200)

Dollar-Entwicklung in 215 Jahren 1794 - 2009: Aus einem Dollar wurden über 14000


Der höchste Punkt dieser Grafik zeigt den "Jetzt"-Zustand an. Da der Graph nun klar in die Senkrechte übergeht, scheint es nun ein Problem zu geben.

Interessant in diesem Zusammenhang: Kurz bevor der Graph quasi in die Senkrechte übergeht, also nach 177 Jahren seit Einführung des Dollars, wurde der Goldstandard aufgelöst. (Bretton-Woods 1971)

Diese Graphik zeigt nur die Entwicklung durch den Zinseszinseffekt an. Die Berechnung berücksichtigt selbstverständlich nicht, dass die Geldmenge nicht nur durch Zinsen aufgebläht wurde, sondern auch noch durch zusätzlich "Gelddruckmaßnahmen".

Da Geld gleichbedeutend mit Schulden ist, muss sich entsprechend die Schuldenmenge und die Schuldnerzahl entwickeln. Dementsprechend muss die Grafik auch als Anstieg von "Schulden" interpretiert werden. Dass diese Schulden nie zurückgezahlt werden können (und gemäß des Systems auch nicht dürfen), versteht sich von selbst.

Aus den Berechnung wird ersichtlich, dass es in diesem System offenbar kein Zurück mehr gibt - und jedes "Vorwärts" auf der Zeitskala immer schwieriger wird.

Die Zinsen bzw. der Zinseszinseffekt erfordern, das die Schulden exponentiell steigen. Allerdings können Schulden nie unendlich steigen. Wann allerdings das "Dicke Ende" da ist, kann nicht exakt prognostiziert werden.

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