Sonntag, 4. März 2012

Die Zigarette danach

Ein neues Sprichwort sagt: Raucher sterben nicht mehr an  Lungenkrebs, sondern an Unterkühlung.

Ältere Spielfilme, bis in die 1970er-Jahre, erinnern noch daran, wie „schick“ das Rauchen, eine jahrhundertealte Tradition, damals noch angesehen wurde. Der Cowboy, Zügel in der einen, Lasso in der anderen Hand, hatte den Glimmstängel zwischen die Lippen gepresst. Die elegant gekleidete Dame ließ sich von ihrem Begleiter die Zigarette im feinsten Restaurant anzünden. Ärzte nahmen einen kräftigen Zug, bevor sie dem Patienten ihre Diagnose mitteilten. 
Über dem Besprechungstisch schwebte Tabakqualm.  
Vor einigen Jahrzehnten war es schick zu rauchen und Homosexualität war per Gesetz verboten. Heute ist es „cool“ schwul zu sein und Raucher werden per Gesetz verfolgt!     Die Zeiten ändern sich.



Seit Jahren geht es Rauchern an den Kragen. Und immer wieder lautet das scheinbar unwiderlegbare Argument: Es geht ja um den Schutz der Nichtraucher. Während sich in immer mehr Ländern Rauchverbote verbreiten, taucht eine Alternative auf, gegen die das beliebte Argument vom Nichtraucherschutz nicht hält: die E-Zigarette. 
NEIN, nicht die Dinger mit der simulierten Glut an der Spitze des Akkus. Die taugen nur um in einem Nichtraucher-Lokal Ärger zu verbreiten. Ein Ersatz für eine Pyro-Zigarette ist das Spielzeug jedoch nicht.

Gemeint ist die eGo-T und ihr neuer Nachfolger, die eGo-C .  Die kleinere Konkurrenz schaut in die Röhre, denn ihre Akkus haben zu wenig Leistung um echte Rauchern auch nur annähend Sucht-Befriedigung zu verschaffen. Die eGo hat die nötige Leistung um genügend Dampf zu erzeugen um ein gewohntes Rauch-Erlebnis zu simulieren. Entwickelt wurde die Elektronische Zigarette von einem Chinesen namens Hon Lik. Gefüllt ist sie mit Wasser , Aroma und wenn gewünscht einer Nikotinessenz. Mittels einer kleinen Heizspirale wird ein dampfendes Gemisch erzeugt, das beim Inhalieren einerseits ein mit dem Rauchen vergleichbares Gefühl vermittelt und andererseits dem süchtigen Menschen das benötigte Nikotin zuführt. Nachdem die elektronische Gerät absolut nichts mit Verbrennung und  Rauch zu tun hat, spricht nichts dagegen, es auch dort zu verwenden, wo vom Gesetzgeber ein Rauchverbot verhängt wurde. Im Restaurant, in der Eisenbahn, am Arbeitsplatz, ja sogar in Krankenhäusern und im Wartesaal beim Doktor. Und das nutzen die Dampfer natürlich auch.

Als der Erfolg der eGo zu finanziellen Rückgängen in der Tabakindustrie und in den Steuereinnahmen führte, wurde versucht, den Menschen mit gefälschten Studien zu erklären, das die E-Zigarette giftig sei. Angesichts der echten Pyros und ihren vielen wirklich giftigen Inhaltsstoffen, kann man aber keinem halbwegs intelligentem Zweibeiner erzählen, das die E-Zigarette im Verhältnis dazu schlechter sei. Dann versuchte man es mit Horrormeldungen von explodierenden E-Zigaretten, doch auch diese Lügen hatten keinen Erfolg.
Immer mehr Menschen steigen um und werden Dampfer. Entweder um vom Rauchen weg zu kommen, oder um einen weniger gefährlichen Ersatz für die Pyro-Zigarette zu haben.

Doch der Staat schlägt zurück. 
Frankfurt Ende Februar 2012: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte die Beschlagnahme von rund 45.000 Fläschchen Nicotin-Liquid. Nach einem Urteil des Landgerichts Frankfurt sind nikotinhaltige Aromastoffe für E-Zigaretten als Arzneimittel anzusehen und dürfen deshalb nur in Apotheken verkauft werden.
 Die EU-Kommission will im Laufe diesen Jahres prüfen, ob die nikotinhaltigen Aroma-Flüssigkeiten als Arzneimittel eingestuft werden müssen.

Natürlich ist das eine seltsame Auffassung welche nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat.

Denn nach dieser Argumentation, müssten auch alle alkoholhaltigen Getränke sowie alle Zigaretten und Tabakprodukte in der Apotheke verkauft werden. Wir dürfen gespannt sein wie die EU Behörden entscheiden !
Schließlich müssen die Menschen geschützt werden, oder sind es doch eher Tabakindustrie und Steuereinnahmen welche hier geschützt werden?  Das überlasse ich ihrer Vorstellungskraft.

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