Dienstag, 3. August 2010

Medien fahren Angriff auf Kik und andere Disconter

Alea ist 20 Jahre alt. Eine junge Frau mit großen Augen, einem schmalen Körper und Händen, die von der Arbeit in der Fabrik gezeichnet sind. Tag für Tag arbeitet die junge Frau bei einem Zulieferer in Bangladesch, der Kleidung für die deutsche Textilkette Kik produziert. Mit Hunderten anderen Frauen sitzt sie neun Stunden täglich in einer heruntergekommenen Halle und näht Hosen, die dann für 9,99 Euro in den Geschäften der Billigkette landen.

Umgerechnet 25 Euro monatlich bekommt die Näherin für ihre Arbeit. Geld, das für sie gerade mal zum Leben reicht. Ein ärmliches Leben in einem Slum voller Wellblechhütten in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka. Der Lohn reicht aber nicht, um Aleas Neffen, der an einer schweren Krankheit leidet, den dringend benötigten Arztbesuch zu bezahlen. Die junge Frau weiß noch nicht einmal, woran genau der Junge erkrankt ist.

Aleas Schicksal und das ihres Neffen sind Teil der Dokumentationen "Die Kick-Story - die miesen Methoden des Textildiscounters" und "Die Kick-Story 2", die ARD (21.45 Uhr) und NDR (22.35 Uhr) morgen ausstrahlen. Ginge es nach dem Willen der Billigkette, dann wäre diese Geschichte im deutschen Fernsehen allerdings nicht zu sehen. Mit insgesamt elf Unterlassungsbegehren hatte das Unternehmen im Vorfeld versucht, die Ausstrahlung der Dokumentation doch noch zu verhindern.

Unter anderem bestritt Kik, dass Alea und drei weitere auftretende Näherinnen jemals für das Unternehmen gearbeitet hatten. Die Frauen berichteten von desaströsen Arbeitsbedingungen in den Fabriken, unbezahlten Überstunden, Lohnabzug bei Krankheit und Arbeitszeiten von morgens bis drei Uhr nachts.

Nachdem das Hamburger Landgericht die Ausstrahlung des Materials zunächst untersagt hatte, reiste ein NDR-Reporter erneut nach Bangladesch und beschaffte eidesstattliche Versicherungen der Näherinnen, woraufhin das Gericht das zuvor erlassene Verbot wieder aufhob. Insgesamt konnte der NDR nach eigenen Angaben acht der elf Unterlassungsbegehren abwehren. Gegenüber dem Abendblatt wollte sich Kik gestern nicht zu den gerichtlichen Auseinandersetzungen äußern. Im Internetauftritt der Firma heißt es, das Unternehmen mache sich "für die Durchsetzung von guten Arbeitsbedingungen stark".

Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass der Textildiscounter wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken am Pranger steht. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass das Unternehmen über Jahre systematisch Informationen über die Vermögensverhältnisse von Beschäftigten eingeholt haben soll. Wer verschuldet war, lief Gefahr, entlassen zu werden. Eine Praxis, die Kik mittlerweile eingestellt hat.

Was die Arbeitsbedingungen in Bangladesch angeht, so ist es allerdings nicht der Textildiscounter allein, der wegen einer zu geringen Bezahlung von Näherinnen in der Kritik steht. Auch große Modekonzerne wie Hennes & Mauritz, Zara, Levi Strauss und Tommy Hilfiger oder Handelsriesen wie Wal-Mart, Metro und Carrefour lassen in dem Billiglohnland fertigen. Die Textilbranche ist nach der Landwirtschaft der größte Arbeitgeber und beschäftigt rund 2,5 Millionen Menschen, die meisten von ihnen sind Frauen.

Im Frühjahr dieses Jahres war auch die Billigkette Lidl unter Druck geraten, nachdem Menschenrechtler und Verbraucherschützer fehlende Sozialstandards in vier Produktionsstätten in Bangladesch aufgedeckt hatten. Der Discounter musste daraufhin eine Werbekampagne für Kleidung aus angeblich fairer Produktion zurückziehen. Lidl hatte damit geworben, Textilien nur von ausgewählten Lieferanten und Produzenten zu beziehen, die gewisse arbeitsrechtliche Standards einhalten. Tatsächlich aber sollen Näherinnen auch hier über unmenschliche Arbeitsbedingungen und überlange Arbeitszeiten von bis zu zwölf Stunden geklagt haben.

Die katastrophalen Bedingungen in Bangladesch haben mittlerweile zu heftigen politischen Auseinandersetzungen in dem Entwicklungsland geführt. Seit Wochen kommt es in der Hauptstadt Dhaka immer wieder zu Straßenschlachten zwischen der Polizei und Textilarbeitern, die für höhere Löhne streiken. Erst am Sonntag gingen die Sicherheitskräfte erneut gewaltsam gegen die Demonstranten vor. Nach Berichten von Augenzeugen wurden dabei etwa 80 Menschen verletzt.

Bangladeschs Regierung hatte zuletzt zwar angekündigt, den Mindestlohn für die Näherinnen von 1700 Taka (etwa 19 Euro) auf 3000 Taka (34 Euro) anzuheben. Die Arbeiterinnen hatten jedoch eine Erhöhung auf 5000 Taka im Monat verlangt. "Die Regierung hat nur getan, was die Textilfabrikchefs wollen", sagte die Vorsitzende der Textilarbeitergewerkschaft, Mosherafa Mishu.

Das die Regierung nur das tut, was die Großkonzerne wollen und nur das durchgesetzt wird, was gut für die Wirtschaft ist, kennen wir aber hier in Deutschland nur zu gut.
In Diskontern gibt es keinen Betriebsrat. In vielen Firmen in Deutschland müssen die Mitarbeiter inzwischen die Arbeit von der entlassenen Hilfskraft oder Kollegen mit erledigen.
Überstunden werden auch vielerorts bei uns nicht bezahlt, und wer sich dagegen wehrt wird entlassen und bleibt auf Harz4 sitzen.
Gibt es eine Demo gegen die Zustände, egal ob gegen Diskonter oder Harz4, wird eine Gegendemo vom Staat organisiert so das die Demo mit sammt ihrer Aussage in Polizeisperren  und organisierter Gewalt unter geht. Die Medien dürfen dann schöhn von der Demo berichten, und wer alles fest genommen wurde, wer verletzt wurde, aber das Ziel ist erreicht. Keiner berichtet über den Sinn und die Aussage der Demo.

Apropos Harz4. Wie soll sich denn unser Harz4 Empfänger noch eine Jeans leisten, wenn die nicht mehr 9,99 sondern 29,99 kostet, was ja die Folge einer Lohnerhöung ist, welche die Arbeiterinnen in Bangladesch zurecht fordern?
Aber diese Tatsache verschweigen unsere lieben Medien natürlich gewissenhaft, und hacken statt dessen auf den Diskontern und deren Werbegesichtern (Verona Pooth) herum, statt die wahren Schuldigen für diese Katastrophe zu benennen. Aber schon klar, da müssten sich ja Multinationalle Konzerne wie Bertelsmann selbst an ihre marktradikale Nase fassen und zugeben, das das Geldsystem welches Sie schützen und verteidigen an der Missere die Hauptschuld trägt.
Sicher, es ist nicht ehtisch vertretbar, das die Arbeiterinnen in Bangladesch so miess ausgebeutet werden !
Es ist aber genauso ekelhaft,was in Deutschland und in aller Welt passiert.
Sozialstandarts werden aufgrund marktradikaler Interessen und Aktienkursen herunter gefahren, und die Menschen auf der ganzen Welt mittels Geld fleißig ausgebeutet.

STOPPT ENDLICH DIESES SCHEISS GELDSYSTEM !!!

2 Kommentare:

  1. da es hir in deutschland auch schon leider so viel armut gibt werden viele zu kik gehen natürlich ist es nicht gut ich gehe arbeiten lebe in bayern ich versuche in anderen läden einzukaufen aber was macht eine 3-4 köpfige hz4 empenger famielie?

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  2. was soll man machn jeder denkt an sich wenn es kik nicht gebe würde die näherin nicht mal 25€ verdinen es soll nicht heissen das ich das für gut halte aber es gibt leider viele famielien die es sich nicht leisten können woandes einzukaufen es ist draurig ich gehe arbeiten habe aber auch gerade mal 70€ mehr wie ein arbeitsloser ist das gerecht nein man kann es sehen wie man wil natürlich ist es scheisse aber die armen unter uns in dieser konsum weld wollen auch schön gekleidet sein in denn schulen wirt man regel recht vertig gemscht wenn man keine marken klammoten an hat ist das gerecht versucht doch erst mal in unserem land etwas zu verendern bevor ihr in die weld geht

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