Dienstag, 25. Oktober 2011

Occupy Bewegung und ihre Bedeutung für echte Demokratie

Die „Occupy Wallstreet“- Bewegung ist ein Einschnitt, wie wir ihn noch nie hatten. Die Bewegung ist nämlich Ausdruck für die revolutionäre Tatsache, dass die Leute zu verstehen beginnen, wer die wahren Machthaber sind. Nicht die Politik ist es, an die sie ihren Protest richten, um ihre demokratischen Rechte einzufordern, sondern die Finanzelite. Diese Bewegung markiert darum einen Paradigmenwechsel: Die Zeiten, als die Finanzmacht die Politiker als dumme Sündenböcke für die destruktiven Folgen ihres betrügerischen Finanzmodells ausnutzen konnte, sind vorbei.
Das ist der grosse Verdienst der Schulden- und Finanzkrise: konnte die Steuerung der Politik durch die Finanzmacht bisher noch im Stillen durchgezogen werden, so wird die Erpressung unserer Demokratien durch die Banken nun auf offener Bühne durchgeführt.


Die Banken haben vom Staat die Macht übertragen bekommen, das allgemeine Zahlungsmittel als Schulden aus dem Nichts schöpfen zu dürfen.
Sie benutzen diese immense Macht, um Kontrolle über weite Teile der Wirtschaft und der Politik zu erlangen. Sie spekulieren mit unserem Geld indem sie die Risiken „hebeln“ und wenn dann alles schief geht, wollen sie selbstverständlich gerettet werden, damit sie kurz darauf dann gegen die Staaten wetten können, die sie eben gerettet haben. Dies ist schon absurd genug, die Steigerung dieser Absurdität ist dann dies: die Staaten müssen ihr Geld bei Banken leihen, das diese aufgrund ihres Geldschöpfungsmonopols gegen staatliche Schuldverschreibungen aus dem Nichts schöpfen können, um damit Banken zu retten, die sich just wegen dieses Monopols an den Märkten verzockt haben. Pervers? Ja, aber die jetzt herrschende ganz normale Ordnung.



Im nächsten Schritt dieses normalen Absurdistans werden dann die Bürger verunglimpft, dass sie zu „faul“ seien oder „spätrömischer Dekadenz“ frönen und darum gebeten, ihren Gürtel noch enger zu schnallen, um die armen Banker und ihre Superboni zu retten. Warum? Tja, die Banken sind in unserer s.g. Demokratie eben mehr „systemrelevant“ als der Bürger.

Die machttreuen und indoktrinierten Wasserträger in den Mainstreammedien tun darum ihren Dienst, wenn sie die Ursachen für die Schulden- und Finanzkrise der faulen Bevölkerung bzw. den unfähigen Politikern in die Schuhe zu schieben. Das Erstaunliche dieser frechen Gehirnwäsche ist, dass Viele tatsächlich diese Umdeutung der Wirklichkeit schlucken.


In den Mainstreammedien wird dagegen überhaupt nicht problematisiert, dass die Ursache für die Krise im Geldsystem zu suchen ist. Wer es dennoch wagt, wird komplett ignoriert oder pauschal als Konspirationstheoretiker denunziert. Es wird auch kaum problematisiert, dass der Grossteil des globalen Wohlstandes in den Händen ganz Weniger akkumuliert ist.

Stattdessen ist es üblich, dass man den Menschen sagt, dass sie ihre Leistung eben noch mehr steigern müssen, wenn sie „dabei“ sein wollen. Nur noch mehr Selbstausbeutung hilft! Bisher hat das breite Volk diese Selbstausbeutungstheologie als unumgängliche Notwendigkeit, als quasi-religiöses Dogma akzeptiert. Doch die neue Generation, die scheinbar alles ideologisch korrekt gemacht hat, ist trotzdem auf dem Trockenen. Langsam beschleicht diese junge Generation den Verdacht, dass hier mit gezinkten Karten gespielt wird und dass die kategorischen Leistungspredigten, die von unseren monetären Führern ans Volk gehalten werden, nur das Wasser sind, wovon die Geldpriester reden, während sie sich mit Hilfe des gläubigen Einverständnisses des Normalbürgers mit leistungsloser Rendite betrinken.



Wenn Banken die Spielregeln machen und sie ausserdem noch die Macht haben, um sie ständig zu ändern, dann ist das Spiel korrupt. Dann werden unsere demokratisch gewählten Volksvertreter zu Steigbügelhaltern eines absurden Enteignungssystems erniedrigt, wenn sie das Spiel mitspielen. Es macht keinen Sinn, sich dümmlich unterwürfig den Forderungen des Finanzmarktes zu fügen, in der trügerischen Hoffnung, dass der gute „Markt“ dann irgendwie gnädig mit uns erbärmlichen Erdenbürgern ist. Der „Finanzmarkt“ ist nicht die „unsichtbare Hand“, die alles wie ein Weihnachtsmann zum Guten schubst, wie manche realitätsentrückten Ökonomen meinen. Er ist eher wie eine Wucherung, die den Wirt am Ende konsumiert.



Um nicht ständig auf der Verliererseite zu stehen, müssen die Spielregeln transparent und für jeden verständlich sein. Das sind sie aber nicht, und das wird den Menschen langsam klar. Es ist darum absolut notwendig, dass jeder sich über die wahren Spielregeln informiert: Eine Gesellschaft, die sich der ungeheuren Macht, die in der Geldschöpfung liegt, unbewusst ist, und diese privaten Interessen überlässt, ist eine unbewusste Feudalgesellschaft des Geldes. Genau wie damals brauchen wir heute eine „Monetäre Aufklärung“, einen Ausgang der Gesellschaft aus ihrer selbstverschuldeten monetären Unwissenheit und eine Wiederauferstehung unserer Demokratie.


Occupy Wallstreet bedeutet darum: Demokratisiert die Geldschöpfung! Wer die Geldschöpfung kontrolliert, kontrolliert die Gesellschaft. Eine Demokratie, die ihre Geldschöpfung in die Hände weniger Banken vergibt, hat sich selbst entmachtet; sie ist eine Farce, denn aus der Möglichkeit, Geld zu schöpfen, leitet sich eine enorme Macht ab. Wer die Geldschöpfung kontrolliert, kontrolliert, was und wer Geld für welche Projekte bekommt. Jede Regierung, die bei den Banken um Geld betteln muss, das diese aus dem Nichts als Kredit vergeben kann, hat sich selbstverschuldet in die Abhängigkeit privater Interessen begeben.

Wie kann es überhaupt sein, dass die Demokratie die Macht, Geld zu schöpfen, an die Geschäftsbanken vergeben hat? Diese Macht darf nicht in den Händen weniger, gewinnsüchtiger Banker liegen, sondern gehört unter die Kontrolle einer demokratisch verankerten und politisch und ökonomisch unabhängigen Institution. Solange die Geldschöpfung in privaten Händen ist, ist jedes Gerede von Demokratie und Selbstverwaltung nur Selbstbetrug.


Occupy Wallstreet bedeutet darum auch Echte Demokratie, welche mit dem jetzigen Geldsystem überhaupt nicht möglich ist.

Lösungen gibt es viele, ich will hier nur kurz die wichtigsten nennen.

Monetative                                      ---    (Banken und Geldschöpfung staatlich) sonst bleibt alles wie es ist
Freigeld  Freiwirtschaft                      ---    (Umlaufgesichertes Geld) keine Geldvermehrung durch Zinsen
Recourcen basierende Wirtschaft       ---    (Zeitgeist Venus Projekt) Eigentumsfreie Gesellschaft ohne Geld

3 Kommentare:

  1. die hälfte der menschheit muss mit weniger als zwei euro pro tag auskommen - 6.000 menschen sterben jeden tag an hunger und wassermangel - wir in den industriestaaten verbrennen heute an einem tag soviel kohle, gas und öl wie die natur in 500.000 tagen geschaffen hat - die USA geben in 32 std. für kriege und militär soviel geld aus wie der UNO in einem ganzen jahr zur verfügung steht - wegen des treibhauseffektes rotten wir jeden tag bis zu hundert tier- und pflanzenarten aus und vergrössern die wüsten täglich um 30.000 hektar - die menschheit wächst jeden tag um eine viertelmillion menschen - die vier reichsten US-männer verfügen über mehr geld als eine milliarde der ärmsten (quelle: UNO-weltgipfel)

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  2. ich bin aus unserem gesellschafts-system ausgestiegen, weil die kontrolleure und wirklichen besitzer der macht (meister in der kunst der beeinflussung und steuerung) eine veränderung des kriminellen systems nicht zulassen werden. hier auf meiner „zuflucht für tiere“ lebe ich in einer (von mir ausgesuchten) gesellschaft, alle nicht unter verdacht unseren planeten zerstören zu wollen. ich lerne: "was ich nicht habe, brauch ich auch nicht."

    seit diesem jahr bin ich nun pirat und will andere davon überzeugen, ihre stimme den piraten zu geben und an der globalen demokratie-bewegung teilzunehmen. keine stimme mehr für die einheitspartei cdu-spd-fdp-grüne, die sehen uns eh nur als zählvieh und kümmern sich weiterhin einen dreck um echte demokratie.

    ich bin nicht so naiv, dass ich glaube bei den piraten wird alles anders werden. das system kann man nicht innerhalb des systems, nach ihren regeln verändern. aber es wäre ein anfang und ich habe wieder hoffnung (die stirbt ja zuletzt). die piraten sollen und dürfen sich nicht anpassen und sein wie die anderen. informierte und kritische piraten mit verstand müssen der piratenpartei ein gesicht geben und das volk aufklären und informieren. ich will die veränderung der gesellschaft gerne noch erleben.

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    1. Piraten .. hmmm OK. Die Themen sind OK. Aber Monetative und Freigeld sind bestimmt schon im Liquid Demokratie Verfahren mehrfach auf den Weg gebracht worden ... Und ? Äußert sich die Piraten irgendwie zum Geldsystem ? NEIN !! Und sie hatten genug Zeit sich eine Meinung zu dem Thema zu bilden.

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