Schon wieder Israel: 2.000 Euro pro Jahr verspricht die Studentenorganisation National Union of Israeli Students den Stipendiaten, welche als Gegenleistung pro-israelische Kommentare im Netz streuen.
Am Dienstag legten israelische Hacker die Börse in Riad lahm als Vergeltungsschlag für einen Cyberangriff saudischer Gegenspieler vom Vortag. Der digitale Kampf im Netz tobt und Israel sieht sich im Netz zunehmend in die Enge gedrängt.
Da wirkt der Bericht des palästinensischen Bloggers Ali Abunmah irgendwie stimmig: Er veröffentlichte Anfang des Monats ein Dokument einer israelischen Studentenorganisation, das angeblich ein Stipendium für pro-israelische Online-Propaganda ausschreibt.
Werden Studenten etwa bezahlt, um Israels Standpunkt im Netz zu verteidigen?
Ein normaler Studentenjob?
Ins Leben gerufen hat dieses neue Programm The National Union of Israeli Students (NUIS).
Das Angebot: für 2.000 Dollar jährlich fünf Stunden in der Woche “komfortabel von zu Hause arbeiten”.
Für die Studenten sei dies eine Möglichkeit, mittels Facebook und Twitter “im Kampf gegen die Delegitimation von Israel und den weltweiten Antisemitismus vorzugehen.”
Die Studentenvereinigung weist in einem Arbeitsplan darauf hin, dass sie in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen die Studenten als das “schöne Gesicht Israels” nutzen will, um ihren Standpunkt in die Welt zu tragen.
Was genau die Aufgabe der Studenten ist, bleibt jedoch Interpretationssache. Um das hier enthaltene Wort “Hasbara” herrscht ein weltweiter Deutungsstreit. Ursprünglich steht Hasbara für “Erklärung”, gegenwärtig jedoch wird das Wort eher mit “Befürwortung” oder “pro-israelischer Propaganda” übersetzt.
Da Ali Abunmah auf “Electronic Intifada” bloggt, ist offensichtlich, welche Bedeutung er dem Wort zuschreibt.
Wie die NUIS den Begriff verstanden sehen möchte, bleibt offen. Die Organisation hat trotz wiederholter Anfragen keine Stellung bezogen.
Finanziert wird die Aktion laut Ali Abunmah durch das israelische Außenministerium und dessen Abteilung für Hasbara sowie durch die Organisation Jewish Agency for Israel. Diese Informationen gehen zurück auf einen Bericht der NUIS-Homepage, in dem auch wiederholt auf die enge Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren hingewiesen wird.
Beispiele aus der Vergangenheit
Das Internet spielt schon einige Zeit eine immer größer werdende Rolle in der Auseinandersetzung zwischen Israelis und Palästinensern. Auch jenseits schlagzeilenträchtiger Hacks, sorgen Behörden und Aktivistengruppen beider Seiten dafür, dass keine Ruhe in den Konflikt kommt.
Schon im Jahr 2009 kommentierte der Guardian, dass Israels Außenministerium mit einem Heer von Freiwilligen “Propaganda 2.0″ betreibe. Mitte letzten Jahres gab es dann die Is.Real2011-Kampagne des israelischen Außenministeriums, der Organisation StandWithUs, sowie der NUIS.
Auch hier wurde bewusst eine junge Zielgruppe auf verschiedenen sozialen Netzwerken angesprochen. Wirklich absurde Formen nimmt dies in der Comicfigur Captain Israel an, der sich für eine ähnliche Politik stark macht.
Tja. Mich wundert diese Meldung nicht. In meiner Tätigkeit als Wahrheitsaktivist , begegne ich auch im deutsch sprachigem Raum ständig Trollen, die entweder strunz-dumm sind, oder bezahlte System-Propaganda machen.
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